Halt finden

Gehalten sein

21. Juni 2022

Halt finden

Geborgenheit

Ich war intensiv und gut ausgelastet als Filmproduzentin auf internationalen Sets unterwegs als mich die Körperarbeit fand. Klingt vielleicht esoterisch verschwurbelt, aber so war es. Irgend etwas zog mich in diese Richtung und ich erinnere mich auch was es war. Es war das Wort Rebalancing. Es klang wie ein Versprechen. Zurück ins Gleichgewicht! Das klang großartig. Vor allem mochte ich daran, dass wir dieses Gleichgewicht in uns haben oder zumindest es kennen, aber vielleicht manchmal verlieren. Ich tauchte tiefer ein, nahm Probesessions und war sehr angetan. Rebalancing ist eine Zusammenfassung so ziemlich aller körpertherapeutischen Ansätze, die es gibt. Es enthält Elemente aus dem Rolfing, Feldenkrais, Alexandertechnik, Shiatsu, Tiefen Bindegewebsmassage und vielem mehr. Ein Zögern gab es aber doch noch. Entwickelt wurde Rebalancing im Umfeld von Osho in einem Ashram. Als ich das las, dachte ich: “Ok, Leute die Party findet ohne mich statt. Patriarchale Guru Strukturen, ohne mich!” Ich hatte ein intensives Gespräch mit dem Ausbildungsleiter dazu und er versicherte mir, dass er sich von allen Osho themen verabschiedet habe und die pure Essenz von Rebalancing vermitteln würde. Ich vertraute ihm und es hat mich nie wieder beschäftigt. Nach einem Probe Ausbildungswochenende, entschloss ich mich für eine 2,5 jährige Ausbildung neben meiner hauptberuflichen Tätigkeit. Ich habe es nie bereut.

 

Es war eine intensive Zeit und das tiefe Wissen über den Zusammenhang zwischen unserem Wohlbefinden und den eigenen Körpersignalen haben mir ein breites erfahrungsbasiertes und wissenschaftlich orientiertes Fundament für dieses Standbein gegeben. Ich biete seit 2008 Sessions an und habe meine Technik, meine Behandlungen und letztlich mich selbst immer weiter entwickelt. Tiefe wohltuende Striche entlang von verklebten muskulären Strukturen, die meist unbewusst etwas festhalten, was längst nicht mehr zu uns gehört, ist ein Bestandteil dieser Arbeit. In den letzten Jahren hat sich meine Arbeit und ich mich mit ihr jedoch deutlich verfeinert. Ich sehe da durchaus einen Zusammenhang zur Pandemie und unserer Einstellung zum Thema Körper und Berührung, das sich gewandelt hat. Die Beobachtung, die ich mache ist, dass ein Gehalten werden und dadurch in sich Halt zu finden wichtiger ist denn je. Nicht das große Tamtam, das Aufwühlende, das Möglichst-Viel-Reingeben bringt ein tolles Ergebnis. Nein. Es geht um die eigene Essenz. Das Stille in uns, was laut werden darf und gesehen werden möchte. Das Stabile in uns, was eh da ist, wenn wir mal Innehalten, nach innen lauschen und das Geplapper im Kopf anhalten. Wenn ich es mal ganz poetisch zusammenfasse, würde ich sagen ich halte die Menschen, die zu mir kommen, auf eine Art und Weise wie eine liebevolle Mutter ihr Kind hält. In voller Annahme, die tiefe Sicherheit und Geborgenheit gibt. 

Sanft zu sich finden.

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