Weiche Stabilität

Weiche Stabilität

Weichsein im Körper

Warum dir weiche Knie Halt geben

Neulich sagte meine Yogalehrerin: „Richtet euch auf in eine weiche Stabilität“. Ja! dachte ich. Weiche Stabilität, das ist eine so schöne Formulierung. Oft ist es so, wenn wir uns aufrichten und gerade machen, dass wir starr werden, hart im Rücken und im Körper. Festigkeit scheint uns Stabilität zu vermitteln. Als könnten wir uns dadurch innerlich an etwas festhalten. Das Wort Festhalten, lässt sich in 2 Worte zerlegen, die zumindest körperlich genau das Gegenteil bewirken. Zum einen fest, zum anderen halten. Was wirklich Stabilität verleiht, ist Flexibilität, Weichheit, sich fließend zu bewegen, ohne umzufallen. Auf das, was kommt, zu reagieren und zwar bewusst. Ausweichen, etwas an sich vorbeiziehen zu lassen, anstatt sich in den Weg zu stellen und festzuhalten. Flexibel wie ein Ast an einem Baum, der sich mit dem Wind bewegt. Mit dem Wind, nicht gegen ihn. Wenn sich ein Insekt auf einer Blüte niederlässt oder der Regen auf sie einprasselt, dann gibt sie sanft nach und bleibt gleichzeitig stabil. Vielleicht denkst du jetzt: “Wie bitte? Sanft nachgeben? Ich will nicht nachgeben!” Sollst du auch gar nicht. Nicht nachgeben im Sinne von aufgeben, dich überrumpeln lassen und keine Haltung zu haben. Nein. Im Gegenteil. Es geht vielmehr darum, die Wahl zu haben, wann du wie reagieren möchtest und wann du wie etwas gestalten möchtest. Und das geht nur mit Weichheit im Körper nicht mit Starre. Da muss der Kopf erstmal umdenken.

Eine Haltung zu haben und zu vertreten, geht nur mit einem flexiblem Körper.

Es gibt Körperhaltungen, die vermitteln rein äußerlich Stärke und Stabilität. Zum Beispiel die sogenannte Türsteher-Pose: breitbeinig, durchgestreckte Knie, breite Schultern. Der Witz an dieser Pose ist, man könnte die Person, die sie einnimmt, mühelos aus dem Gleichgewicht bringen. Ganz anders, wenn es sich um eine weiche, flexible und gleichzeitig ausgerichtete Körperhaltung handelt. Mit ganz leicht gebeugten Knien, lockerer Hüfte, die sich drehen kann und lockeren Schultern, ist der Körper viel leichter in der Lage zu reagieren. Mit Reagieren ist nicht etwa die Reaktion auf etwas Unangenehmes gemeint. Nein, auch eine Reaktion auf ein freudiges Ereignis. Wir können, um einen Erfolg zu feiern, viel schneller die Arme nach oben bringen, wenn wir weich im Körper sind. Außerdem haben wir mit einem weichen Körper nichts zu verlieren. Ganz anders in einer starren Position. Da fühlt sich jede Veränderung an, als würden wir etwas aufgeben: vermeintliche Sicherheit, vermeintliche Stärke, vermeintliche Kraft. In Wahrheit ist der angespannte Körper aber wie ein Gefängnis, das uns einengt.

 

Probiere doch mal etwas aus

Vielleicht willst du mal beochbachten, wie sich deine Knie in unterschiedlichen Momenten, in denen du stehst, verhalten. Stehst du mit durchgedrückten Knien an einer roten Ampel? Wie fühlen sich deine Knie in einem Gespräch mit einem Gegenüber an? Stehen deine Beine nebeneinander und haben gleich viel Gewicht? Verändert sich etwas, wenn du spielerisch ausprobierst, mal mit durchgedrückten und mal mit weichen Knien zu stehen? Wirkt es sich auf deine Atmung aus?

Die stabilste Haltung erreichst du, wenn du eine ganz leichte Mikrobeugung in den Knien zulässt. Das erreichst du, in dem du beide Knie ganz bewusst durchstreckst und dann nur die Spannung loslässt. Wenn du zu weit in die Knie gehst, ist es anstrengend und du wirst es nicht lange halten können. In einer Mikrobeugung hilft dir die Erdanziehung, den ganzen Körper mühelos auszurichten.


Wenn du wissen willst, wie du dein Energielevel im Laufe eines Tages hochhalten kannst, dann hol dir meinen Tipp zum Innehalten im Alltag.

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